OBERFLÄCHENBEHANDLUNG

Fleckenentfernung

Schmutz und Fettflecken lassen sich mit heissem Seifenwasser entfernen. Starke Öl    und Fettflecken werden mit Reinbenzin oder Aceton entfernt. Natürliche Flecken können zum Teil mit Bleichen entfernt werden. Bei Kalk und Gibsflecken nimmt man Essig oder Salzsäure. Eisenflecken werden mit Sauerkleesalz entfernt.

 

Wässern

Mit dem Wässern werden Druckstellen, Werkzeugansätze und die Porendeckel hochgehoben.

Gewässert wird vor dem Färben und Beizen, weil sonst beim Nachschleifen der Farbton weggeschliffen würde.

 

Entharzen

Harze vertragen sich schlecht mit Wasser und deshalb auch mit in Wasser gelösten Farbstoffen. Neben den speziellen Entharzungsmittel eignen sich auch Kern und Schmierseife so wie Soda oder 2 Teile Aceton und 1 Teil Sprit.

 

Egalisieren

Mit einem Egalisator wird die Saugfähigkeit des Holzes ausgeglichen.

 

Bleichen

Dabei werden die farbgebende Stoffe im Holz durch Chemische Reaktionen aufgelöst. Das am meisten verwendete Bleichmittel ist Wasserstoffperoxid H2O2 in einer Konzentration von 30 - 40 %. Dem Wasserstoffperoxid müssen 2 - 10 % Salmiak beigemischt werden. Das ermöglicht erst den Bleichvorgang und neutralisiert den Wasserstoff. Diese Mischung zerfällt jedoch sehr rasch. Deswegen trägt man bei grossen Arbeiten zuerst das Wasserstoffperoxid und dann den Salmiak auf. Beim Auftragen dürfen keine Metalle verwendet werden und die Trocknungszeit von 24 Std. muss unbedingt eingehalten werden. Gebleichte Flächen sollte man gründlich mit Wasser nachwaschen. Weitere Bleichmittel sind Chlorlauge (Salzsäure Javelwasser) und Oxalsäure. Mit Wasserstoffperoxid können vor allem die gerbstoffarmen Hölzer gebleicht werden. Bei Eiche erhält man strohige gelbliche Farbtöne.

 

Färben

Färben = Behandlung mit Farbstoffen, Beizen = Behandlung mit Chemikalien.

 

Farbstoff Beizen

enstehen aus Teerfarbstoffen oder anderen Synthetischen Substanzen. Als Trägerflüssigkeiten dienen Wasser (Wasserbeizen) oder Lösungsmittel (Lösungsmittelbeizen). Farbstoffbeizen werden in heissem Wasser aufgelöst. Nach dem Abkalten ist die Lösung gebrauchsfertig. Der Farbton wird verstärkt in dem man Salmiak dazugibt. Farbstoffbeizen ergeben ein negatives Oberflächenbild.

 

Chemische Beizen

Die Farbsubstanz lagert sich an die Zellulose im Holz. Damit wird eine natürliche Tönung (Positives Holzbild) von Nadelholz erreicht. Zuerst wird eine Vorbeize (Gerbstoff) und nach der Trocknung (24 Std.) eine Nachbeize (Metallsalz) aufgetragen. Vorbeizen sind Tanin für helle, Pyrogallussäure für mittlere und Brenzkatechin für dunklere Brauntöne. Nachbeizen: Metallsalze (Kaliumbichromat, Eisenvitriol Kupfersulfat) und Alkalien (Salmiak und Pottasche)

Einkomponenten Positiv Beize

Neueres Verfahren vom chemischen Beizen. Diese farbige Flüssigkeit lagert sich auch in der Zellulose an. Die Gefahr der Fleckenbildung ist relativ gross.

Räucherbeize

Gerbstoffhaltige Hölzer werden in eine Gaskammer mit starken Ammoniakdämpfen (Salmiak) gestellt. Durch die Reaktion ergibt sich ein natürlicher Farbton.

Kombinationsbeizen

Enthalten Farbstoff und chemische Beizen. (Räucherbeizen, Einkomponentenbeize und Metallsalzbeizen.

 

Regeln

Auf mit Wasserstoffperoxid gebleichten Hölzern können keine chemischen Beizen eingesetzt werden. Nadelhölzer sollten gebeizt und nicht gefärbt werden. Stehende Flächen sind ohne Ansatz von unten nach oben zu behandeln.

 

Imprägnierungen

Bilden keine deckende Schicht. Schutz vor Witterungseinflüssen, Pilzen, Insekten

 

Lasuren

Ergeben eine durchscheinende Oberfläche. Oft sind Insekten und Pilzgifte enthalten.

 

Überzüge

Normale Oberflächenbehandlung Schichtdicke 0.02 - 0.2 mm. Überzüge ohne Eigenfarbe nennt man Klarlacke sie enthalten noch Additive (Weichmacher usw.)

 

Trocknungsvorgang

Physikalisch trocknende Plastomere

Chemisch trocknende

Vernetzen sich gegenseitig. Elastomer bis in Richtung Duromer: Polyesterlack, Polyurethanlack, Kalthärterlacke Epoxydlacke.

 

NC Lacke

Nitrocelluloselack: Nitrocelluloseverbindung von Cellulose und Salpetersäure Festkörpergehalt beträgt nur 10-25 % . Für wenig beanspruchte Möbel.

 

SH Lacke

Säurehärterlacke Harnstoffharz evtl. Phenol oder Melaminharz ergeben eine gute          Füllkraft. Sind wenig elastisch und darum für Massivholz ungeeignet.

 

DD Lacke

Polyurethanlack mit Harzen Desmophen und Lösungsmitteln Desmodur. Grosse mechanische

 

Widerstandsfähigkeit bei hoher Elastizität.

UP Lacke. Ungesättigter Polyester für hochglänzende Flächen. Hart und spröde.

Wasserlacke. Meist Acrylbasis oder gesättigter Polyester. Umweltfreundlich jedoch zum Verarbeiten sehr gesundheitsschädigend. Enthalten 10 %  organische Lösungsmittel.

 

Mattierung

Offenporiger und darum matt wirkender Überzug.

 

Politur

Geschlossenporiger und deshalb glänzender Überzug.

 

Mattlack

Lack der die geschlossenporigen Flächen matt macht.

 

Natural Color System

NCS das natürliche Farbsystem baut auf der Erkenntnis auf, dass der Mensch sechs Grundfarben als reine Farben empfindet. Gelb, rot, blau und grün sowie die unbunten Grundfarben weiss und schwarz. Der horizontal liegende Farbkreis wird durch die vier bunten Grundfarben in vier Quadranten geteilt. Jeder Quadrant wird weiter in zehn Teile geteilt. Der Farbkreis wird somit in 40 rein bunten Farben dargestellt. Gegen oben werden die      Farben dann weiss und gegen unten schwarz. Somit ergibt es von jeder der 40 Farben ein Farbdreieck.

 

NCS Kodierung

Die erste Codehälfte definiert die Lage im Farbdreieck und die zweite Hälfte die Lage auf dem Farbkreis. Z.B. NCS 1050 - Y 10 R = 10 % schwarz 50 % Bunt somit bleibt 40 % Weissanteil. Gelb (Y) mit 10 % Rotanteil. NCS Kodierte Farben sind somit ohne Bemusterung vorstellbar.

 

RAL 840 HR

Farbregister welches nicht auf wissenschaftlicher Farbsystematik aufgebaut ist. Eine einfache vierstellige Nummerierung der zirka 150 registrierten Farben erleichtert die Übersicht. RAL 1000 = Gelb RAL 3000 Rot RAL 5000 Blau